Benedikt Lergetporer
* 31. Mai 1845 in Salzburg; † 14. November 1910 in Veldes/Bled
Benedikt Lergetporer eröffnete 1897 ein Fotostudio in Lussinpiccolo/Mali Lošinj.
Nachruf auf Benedikt Lergetporer in den Innsbrucker Nachrichten vom 13. Dezember 1910, Seite 6
Wieder ist einer von der alten Garde der Alpinisten dahingegangen. Am 14. November 1910 verschied in Veldes in Krain Benedikt Lergetporer, durch viele Jahre ein begeistertes Mitglied des D. u. Ö. Alpenvereines.
Er war 1845 in Salzburg geboren und übersiedelte 1866 nach Schwaz, wo er von seinem Onkel ein Kaufmannsgeschäft übernahm. Hier gab er sich nun mit Leib und Seele dem Zauber der Alpenwelt hin und erlangte bald als kühner Hochturist und alpiner Schriftsteller weiten Ruf.
Sein Wirken fällt in die Siebzigerjahre, also in die ideale Jugendzeit des Alpenvereines. Das im Jahre 1874 erschienene Buch des Hermann v. Barth „Aus den nördlichen Kalkalpen“, übte auch auf Benedikt Lergetporer eine zündende Wirkung aus, wie das seine interessauten Touren in die Halltaler- und Vomperkette zur Genüge beweisen. Aber auch den Zillertaler Alpen und anderen Gebirgsgruppen stattete er zahlreiche Besuche ab. Aus seiner Feder erschienen von 1872—1879 sechs Aufsätze in der Zeitschrift des ^D. u. Ö. Alpenvercines und zehn in Amthors „Alxenfreund“.
Benedikt Lergetporer hat den „Hohen Kasten“ in der Glocknergruppe und die Mitterkarlspitze in der Vomperkette als Erster erstiegen und manchem anderen Berge einen neuen Aufstieg abgewonnen, so der Ruderhofspitze, dem Zuckerhütl, dem Westgipfel der Walderkammspitze, und der Lamsenspitze, letzterer im Vereine mit Herrn Karl Gsaller hier. Bei Festsetzung der früher so verworrenen Nomenklatur der Halltalerkette wirkte er erheblich mit. Er war es auch, der für den romantischen Übergang von der Franz-Sennhütte zur Dresdenerhütte im Stubai den bezeichnenden Namen „Hölltalscharte“ einführte.
Anfangs der Achtzigerjahre verkaufte er sein Geschäft in Schwaz, übersiedelte nach Zell am See und von dort nach dem Bade Veldes in Krain. Hier mußte er infolge eines Fußleidens seine touristische Tätigkeit aufgeben und verlegte sich nun mit Eifer und großem Erfolge auf die Photographie und Geoplastik. Aus letzterem Gebiete war er der begabte Schüler des genialen k. k. Forstmeisters Gustav Raßl, von dem ja mehrere Arbeiten im hiesigen Museum zu sehen sind.
Benedikt Lergetporer stellte im Auftrage des Landesausschusses von Krain eine geoplastische Karte dieses Landes her und verfertigte außerdem verschiedene Schulreliefs der Sanntaler-Alpen für Blindeninstitute, ferner ein Relief der julischen Alpen, aufgestellt im Laibacher Museum, eines vom Sonnblick u.m. a.
Einige dieser schönen Arbeiten waren im Jahre 1893 eine Zierde der Tiroler Landesausstellung in Innsbruck; einzelne Reliefs sind auch im hiesigen Museum aufbewahrt. Als Photograph schuf Lergetporer herrliche Bilder von der Triglavgruppe, vom Mangart, vom Loiblpasse, Seebilder von Istrien, Dalmatien und dergl.
Sein letzter kühner Plan, der ihn Tag und Nacht beschäftigte: die Herstellung einer unterseeischen Photographischen Karte, wurde leider durch seinen Tod zunichte gemacht. Möge der allzeit tätige, durch seltene Seelengüte ausgezeichnete Mann in Frieden ruhen.