Am 7. Dezember 1894 kam der englische Kabelleger „Electra“ in Pola an, um das Unterwasser-Seekabel von Pola nach Zara zu legen.
Der am 7. December v. J. in Pola angekommene Kabeldampfer „Electra“ ist ein Propeller von 700 t Nutzlast, vollkommen und in modernster Weise ausgerüstet zur Vornahme von Kabelreparaturen und zur Legung kürzerer Seekabel. Die maschinelle Einrichtung (eine Compoundmaschine von 200 HP) stammt aus den Werkstätten von Napier in Glasgow.
In der Zeitschrift für Elektrotechnik berichtete Ingenieur K. von Barth über das Unternehmen.
„Im Vordertheile des Schiffes befinden sich die noch näher zu beschreibenden Maschinen und Vorrichtungen zur Auslegung und Einholung von Kabeln, während der hinter dem Maschinenraum gelegene Schiffstheil hauptsächlich die für den Schiffsstab bestimmten und mit echt englischem Comfort ausgestatteten Räumlichkeiten enthält.
Sämmtliche Innenräume, sowie auch die auf Deck befindlichen Arbeitsstellen sind elektrisch beleuchtet. Für Nachtarbeiten steht ausserdem ein Refractor von 1000 Kerzen Lichtstärke zur Verfügung.
Die telegraphische Verbindung des Kronlandes Dalmatien mit der diesseitigen Reichshälfte war bisher ausschliesslich auf sogenannte Inselleitungen beschränkt, welche zum Theil aus Seekabeln, zum Theil aus oberirdischen Leitungen bestehen; da die letzteren auf den meist unwirthlichen, den heftigen Borastürmen ausgesetzten dalmatinischen Inseln häufigen Störungen ausgesetzt waren, deren rasche Behebung unter den gegebenen örtlichen Verhältnissen mitunter äusserst schwierig wurde, ordnete das k. k. Handelsministerium, um diese wichtige Verbindung vor ähnlichen Eventualitäten zu schützen, die Legung eines directen Kabels von Zara nach Pola an.
Nach Vollendung des bezüglichen, auf Grund der Seekarten und localer Erhebungen seitens der Post- und Telegraphen-Centralleitung in Wien verfassten Detailprojectes wurde die Lieferung des gesummten Kabelmaterials, sowie die Legung des eigentlichen Seekabels der Telegraph Construction and Maintenance Cie. in London übertragen, während die unterirdirschen Anschlussleitungen von den Landungsstellen zu den k. k. Post- und Telegraphenämtern in Pola und Zara in eigener Regie ausgeführt wurden.“