Die Jahrestagung 2012 der Gesellschaft für Überseegeschichte (GÜSG) findet diesmal in Wien statt. Das Thema der Tagung lautet „Österreich in Übersee“ und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Bezügen der Österreich-Ungarischen Monarchie in den außereuropäischen Raum, insbesondere im Zeitraum vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert.
Obwohl der Vielvölkerstaat bis heute und zurecht als kontinental orientiert angesehen wird, gab es erstaunlich viele Initiativen Einzelner aber auch von staatlicher Seite initiierte Forschungs- und Erkundungsexpeditionen, die bisher in der Geschichtsbetrachtung zwar von Fachhistorikern und Fachhistorikerinnen beleuchtet wurden, generell in der allgemeinen Beachtung jedoch kaum bekannt sind.
Die Erschließung von Märkten stand hier ebenso im Vordergrund, wie die weit weniger bekannten kurzfristigen und letztlich nicht erfolgreichen kolonialen Ambitionen, sodass vor allem die wissenschaftlichen Leistungen in Erinnerung blieben und bis heute den sichtbarsten Mehrwert österreichischer Überseeaktivitäten darstellen.
Die Tagung versucht hier, weniger bekannten Aspekten Raum zu geben und durch die Darstellung der grundsätzlichen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in der Doppelmonarchie sowie durch ausgewählte Fallbeispiele neue interdisziplinäre Einblicke in ein spannendes Kapitel österreichischer Geschichte zu geben.