Im Deutschen Technik Museum Berlin wird das Deckshaus des k.u.k. Finanzwache-Dampfers „Zara-Zadar“ ausgestellt, das aber unsinnigerweise als Deckshaus einer österreichischen Kaiseryacht bezeichnet wird.
Der Marinehistoriker Lutz Oberländer hat sich dieser falschen Zuschreibung bereits 2008 angenommen. Er konnte in einem Artikel für das FHS Historiker-Jahrbuch 2008 die Geschichte des Schiffes und den Weg des Deckshauses von der Abwrackwerft in den Besitz des Deutschen Technik Museum Berlin nachzeichnen.
Das Deckshaus wurde dem Museum von einer Firma aus La Spezia mit einem „Echtheitszertifikat“ angeboten, wonach es sich um die Kommandobrücke einer kaiserliche österreichisch-ungarische Yacht handeln würde. Ein süddeutscher Antiquitätenhändler formulierte das zu „Yacht Zara des Kaiser Franz Joseph von Österreich“ um.
Offensichtlich hat das Deutsche Technik Museum Berlin dieses Deckshaus in der Annahme gekauft, dass es sich tatsächlich um die persönliche Yacht des Kaisers gehandelt hatte.
In seinem Artikel betont Lutz Oberländer, dass er bereits 2008 die zuständige Kuratorin über den Irrtum informiert hatte. Er schreibt, dass sie damals bereits eine Korrektur der Beschriftung in Aussicht gestellt hatte. Beim Lokalaugenschein im November 2023 war das Objekt aber immer noch falsch bezeichnet.
Ein historisches Modell des k.u.k. Finanzwache-Dampfers „Zara-Zadar“ wurde vom Verein k.u.k. Kriegsmarine Archiv zum „Modell des Monats April 2024“ gekürt!
Literatur: Oberländer, Lutz: Dampfer Zara-Zadar der königlich ungarischen Finanzdirektion. Ein österreichisches Schiff in einem Berliner Museum, in: Freunde Historischer Schiffe: Jahrbuch der Historiker 2008, Wien 2008, S. 65 – 72