Was brachte 300 Matrosen der k.u.k. Kriegsmarine 1914 nach Tsingtau und warum gerieten sie in japanische Kriegsgefangenschaft? Wie erging es ihnen im Lager fernab der Heimat? Diese Fragen beantwortet die neue Ausstellung „AONOGAHARA: Österreichische Kriegsgefangene in Japan 1914 bis 1920“ des Hauses der Geschichte in St. Pölten, die von 29. November 2019 bis 13. März 2020 im Ausstellungssaal der NÖ Landesbibliothek anlässlich des Jubiläums „150 Jahre Japanisch-Österreichische Beziehungen“ zu sehen ist.
„Es freut mich sehr, dass wir in Kooperation mit der Stadt Kasai und der Universität Kobe diese Ausstellung mit Leihgaben aus Japan und Slowenien, aus dem Heeresgeschichtlichen Museum Wien, dem Weltmuseum Wien und aus dem NÖ Landesarchiv sowie aus Privatbesitz zeigen können“, erläutert Christian Rapp, wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte und einer der Kuratoren der Ausstellung.
„Dank dieser internationalen Kooperation können wir ein vergessenes Kapitel österreichischer Geschichte anhand einzelner Schicksale detailreich beleuchten“, ergänzt Benedikt Vogl aus dem Kuratorenteam.
„Die SMS Kaiserin Elisabeth war jenes Schiff, mit dem Franz Ferdinand 1892/93 seine Weltreise unternahm“, erklärt Nikos Kahovec, ebenfalls ein Kurator der Ausstellung und Urenkel eines Besatzungsmitgliedes des Schiffes. „Wir stellen das Schiff und seine Besatzung vor, erzählen, wie sie 1914 in die Kriegshandlungen verwickelt wurden und wie sich das Leben der Soldaten in japanischer Kriegsgefangenschaft gestaltete. Auch die Rückkehr und die Erinnerung an Aonogahara sind in der Ausstellung Thema“, so Kahovec.
Die Ausstellung „AONOGAHARA: Österreichische Kriegsgefangene in Japan 1914 bis 1920“ ist von 29. November 2019 bis 13. März 2020 montags, mittwochs, donnerstags und freitags von 8:30 bis 16:00 Uhr sowie dienstags von 8:30 bis 18:00 Uhr im Ausstellungsaal der NÖ Landesbibliothek, Kulturbezirk 3, 3100 St. Pölten zu sehen.
Der Eintritt in die Ausstellung ist frei und die Begleitbroschüre zur Ausstellung ist kostenlos. Kuratorenteam: Atsushi Otsuru, Nikos Kahovec, Christian Rapp, Benedikt Vogl, Gestaltung: Christoph Fuchs.