Seebad Brioni
Das Seebad Brioni entstand auf den Brionischen Inseln, ein der Küste bei Pola vorgelagerter Archipel aus insgesamt 14 kleinen Inseln. Diese waren in der Zeit vor 1893 im Besitz der venezianischen Familie Franzini gewesen, die sie dem Steinbruch-Unternehmers Hans Wildi verkaufte.
Wildi betrieb mehrere Steinbrüche am Festland und war an den Marmorbrüchen auf Brioni interessiert. Der weisse Marmor von Brioni war sehr gefragt und wurde über Triest und Venedig exportiert. Nach der Eröffnung der Istrianischen Eisenbahn wurden dort gebrochenen Steine bis nach Wien geliefert. Wildi besaß die Inseln nur einen Monat lang und verkaufte sie mit großem Gewinn weiter.
Die Inseln galten aufgrund der Malaria-Gefahr als unbewohnbar, weil die Überträger der Malaria, die Stechmücken der Gattung Anopheles in den vielen Tümpeln und Sümpfen auf den Brionischen Inseln ideale Lebensbedingungen vorfanden. Außerdem dürften die Steinbrüche auf der Insel weitgehend erschöpft gewesen sein.
Nur ein Monat später erwarb Paul Kupelwieser, der ehemalige Generaldirektor der Witkowitzer Eisenwerke in Mährisch-Ostrau, damals das größte Eisenwerk der Donaumonarchie, die Inseln vom Steinbruchunternehmer. Kuppelwieser hatte die Vision, die Inseln zu einem luxuriösen Urlaubsresort umzugestalten. Dazu ließ er zuerst die Tümpeln und Sümpfen trockenlegen, um die Malariagefahr zu bannen.
Auf den Inseln wurden schließlich mehrere Hotelanlagen und eine Reihe von Urlaubervillen errichtet. Das Seebad Brioni wurde als “wienerischer Kurort” beschrieben, wild die meisten Gäste aus der Hauptstadt Wien kamen.