In Alt-Österreich gab es 5 Seelazarette, die von der Central-Seebehörde betrieben wurden: vier See-Lazarette I. Klasse in Venedig, Triest, Martinschizza (bei Fiume) und Megline (in der Bocche di Cattaro). Ein Seelazarett 2. Klasse existierte in Gravosa bei Ragusa (Dubrovnik).
In den Seelazaretten konnten ganze Schiffe und ihre Besatzungen interniert werden, wenn sie in Verdacht standen, dass sie in fernen Ländern Seuchen und Krankheiten ausgesetzt waren. Während die Besatzungen untersucht und medizinisch behandelt wurden, konnten die Fahrzeuge und die Ladungen desinfiziert werden.
Die Bucht von Martinschizza liegt südlich von Fiume (Rijeka). Sie bildete einen geschützten Liegeplatz abseits der Hafenstadt und sie war durch eine Quelle sehr gut mit Trinkwasser versorgt. Das Lazarett wurde am 2. Juni 1833 mit großer Feier eröffnet.
Im Weltkrieg wurde das Lazarett als Militärspital geführt und blieb bis 1935 in Betrieb. Danach wurde es in eine Badeanstalt umgewandelt, die bis in die 1960er Jahre bestand. Der Platzbedarf der örtlichen Werft führte dazu, dass die gesamte Bucht industriell genutzt wurde und das ehemalige Seelazarett verschwand.