Franz Joseph I. reist nicht gern; schon gar nicht zu Meere. Im Herbst 1869 aber muss es sein. Es steht viel auf dem Spiel.
Eben erst war ein Krieg verloren und die Donaumonarchie muss sich neu erfinden. Ihr Schwerpunkt verlagert sich in Richtung der ungarischen und slawischen Völker.
Der Deutsche Bund zeigt Risse; Frankreich bekundet Interesse, der neue Partner an Habsburgs Seite zu sein.
In diesem Moment lädt Ismail von Ägypten zur feierlichen Eröffnung des Suez-Kanals. Europas Adel, Würdenträger, Künstler und Literaten machen sich in Scharen auf den Weg zu diesem welthistorischen Spektakel im Orient.
Die Deutschen schicken ihren Kronprinzen – und die Österreicher übertrumpfen sie mit ihrem Kaiser.
Auf dem Weg liegt das Heilige Land; Jerusalem, die Heilige Stadt. Franz Joseph ist ergriffen, zu Tränen gerührt. Er zeigt sich als Pilger. Der erste christliche Kaiser im Lande Jesu des Herrn seit Kreuzfahrertagen.
Noch kann niemand ahnen, dass dieser Zwischenstopp alles sein wird, woran sich die Nachwelt erinnern wird wollen.
150 Jahre nach der Erstveröffentlichung von P. Dr. Beda Dudíks Kaiser-Reise nach dem Oriente legt der Rektor des Österreichischen Pilger-Hospizes in Jerusalem, Markus St. Bugnyár, eine kommentierte, illustrierte und durch weitere Quellen ergänzte Neuauflage des voluminösen Werkes vor. In seinem Haus bezog Franz Joseph Quartier.
Reise nach Jerusalem
Franz Joseph – Politiker, Pilger, Privatier Kommentierte Edition von Beda Dudíks Kaiser-Reise nach dem Oriente – von Markus St. Bugnyár
Gebundene Ausgabe : 334 Seiten
Be&Be-Verlag (17. August 2020)